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  • AutorenbildBeatrice Bregante Sonderegger

MDR1 - ein fieser Gendefekt




Mit Freude stelle ich euch die Maturaarbeit von Joanne Braunweiler vor. Sie hat eine Weisse Schweizer Schäferhündin von mir, Bahira, die sie überall begleitet. Bei den Weissen Schäferhunden ist es Pflicht, für die Zuchttauglichkeit den MDR1-Defekt zu testen. Beide Elterntiere waren frei und der Bluttest hat auch planmässig ein MDR1 +/+ bei ihr gezeigt.




Bevor ich aber die Maturaarbeit mit der entsprechenden Broschüre anhänge, eine ganz kurze Erklärung meinerseits:

MDR steht für Multi Drug Resistance und ist ein Gendefekt, der die Blut-Hirn-Schranke, bei einem betroffenen Hund, für gewisse Substanzen durchlässiger macht. Das heisst, dass gewisse Medikamente beim Hund "ungebremst" durch die Blut-Hirn-Schranke fliessen und, wenn keine Vorsichtsmassnahmen erfolgt sind, sogar bis zum Tod führen könnten.

Dem Hund sieht man diesem Gendefekt nicht an und solange er gewisse Substanzen auslässt, d.h. nicht frisst oder zugeführt bekommt, wird er ein ganz normales Leben haben.


WICHTIG: heutzutage sind diese Kenntnisse für alle unerlässlich, die einen Hund zu sich nehmen, dessen Elterntiere unbekannt sind bzw. nicht getestet wurden.

WARUM? Ivermectin-haltige Pferdeäpfen, gewissen Narkose- und Entwurmungsmitteln sind für die betroffenen Hunde "giftig". Bei einer unplanmässigen Narkose könnte dies sogar tödlich sein.

BITTE: lasst bei euren Hunden Blut nehmen und diesem einfachen Test durchführen, wenn ihr nicht bescheid wisst.

Ist euer Hund betroffen:

  • Unbedingt jedem Tierarzt mitteilen vor Narkose und Medikamentenabgabe

  • Keinen Unrat unterwegs fressen lassen

Die hauptsächlich betroffenen Rassen sind Collies oder von Collies abstammenden Hunde. Joanne erläutert das ausführlich in ihrer Arbeit.


Labortechnisch wird es so beschrieben:

MDR1 +/+ : der Hund ist frei vom Gedefekt, sprich er ist gesund

MDR1 +/- : der Hund ist Träger (heterozygot) aber generell gesund. Dieser Hund kann in seltenen Fällen auf bestimmte Arzneimittel reagieren und entsprechend den Defenkt weitervererben.

MDR1 -/- : der Hund ist betroffen (homozygot) und der Defekt wurde ihm von beiden  Elterntieren vererbt. Dieser Hund ist hochgradig empfindlich auf bestimmt Arzneimittel und könnte davon auch sterben. 


Nun wünsche ich allen Interessierten eine gute Lektüre und vielen Dank an Joanne für diese nicht ganz einfache aber sehr gut gelungene Arbeit.


https://www.causacanis.ch/mdr1




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